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INFO-BROSCHÜRE

Stichting "Vrienden van de Aaltense synagoge"

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H e r z l i c h   w i l l k o m m e n
in der Synagoge der Niederländisch-Israelitischen Gemeinde in Aalten
Die Synagoge in Aalten ist eine der wenigen im östlichen Teil der Niederlande, die noch ganz und gar für den jüdischen Gottesdienst eingerichtet sind. Leider kan hier nur selten ein Gottesdienst abgehalten werden, weil dazu nach dem jüdischen Gesetz die Anwesenheit von zehn jüdischen Männern erforderlich ist und so viele wohnen nicht mehr in Aalten.

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es eine blühende jüdische Gemeinde in Aalten mit 80 Mitgliedern. Viele von ihnen sind unter der Nazi-Herrschaft umgekommen. Ihre Namen werden auf der Gedenktafel erwähnt, die sich im Vorraum der Synagoge befindet. Jetzt wohnen nur noch wenige Juden in Aalten.

Die Synagoge

wurde im Jahre 1857 erbaut. Nach 1945 wurden noch während einiger Zeit Gottesdienste abgehalten, aber dann verfiel das Gebäude. Einer 1983 ins Leben gerufene Stiftung "Freunde der Aaltener Synagoge" gelang es, Gelder einzusammeln für eine vollständige Wiederherstellung des Gebäudes und für die Renovierung des Interieurs.

Die Synagoge steht Besuchern regelmässig offen. Sie werd auch von Schulklassen und Vereinen besichtigt und dient hauptsächlich dem Zweck, die Kenntnis vom jüdischen Glauben zu erweitern und das Verständnis für das jüdischen Leben zu vertiefen.



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Wir möchten nun kurz hinweisen auf wichtige Objekte in der Synagoge:

Die Thorarollen

Die wichtigsten Gegenstände in einer Synagoge sind die Thorarollen. Eine Thorarole enthält die in hebräischer Sprache mit der Hand auf Pergament geschriebenen ersten fünf Bibelbücher: Genesis bis Deuteronomium.

Die jüdische Bibel enthält dieselben Schriften wie das Alte Testament der christlichen Kirche.
Der wichtigste Teil dieser Schriften ist die Thora: die Geschichte von Gottes Bündnis mit Abraham, von der Befreiung aus Ägypten und von Gottes Anwesenheit während der 40jährigen Wüstenreise, auf dem Wege zum Gelobten Land.

Daneben enthält die Thora eine Fülle von religiösen Vorschriften, für die Heiligung des Lebens und den Umgang mit dem Nächsten; Vorschriften, die der Jude mit Freuden befolgt aus Dankbarkeit für Gottes Segnungen. Daher ist "Freude des Gesetzes" eines der größten Feier des Jahres.

Die Mäntel der Thorarollen sind mit reichen Stickereien versehen (Schenkungen von Gemeindemitgliedern zu besondern Anlässen) und manchmal mit einem silbernen Schild und Ziertürmen geschmückt.

Der Heilige Thoraschrein

Die Thorarollen werden in dem Heiligen Thoraschrein aufbewahrt; in der Aaltener Synagoge eine einfache hölzerne Truhe, aber oft auch sehr schön und kostbar gearbeitet. Der Heilige Thoraschrein steht an der Ostwand der Synagoge, so daß alle Gebete gesagt werden mit dem Gesicht zur Thora und nach Jerusalem.

Der Teppich vor dem Heiligen Thoraschrein wird Parochet oder Vorhang genannt, eine Erinnerung an den Vorhang, der im Tempel in Jerusalem das Allerheiligste abschloß.

Über dem Thoraschrein hängt die Lampe, die Tag und Nacht brennt, so lange Thorarollen in dem Schrein sind. Das ist eine Erinnerung an den ewig brennenden siebenarmigen Leuchter im Tempel in Jerusalem.


Die Bima

Mitten in der Synagoge steht die Bima, eine Erhöhung wo der Chazzan während der Feier aus der Thora liest und die Gebete spricht. Beim Lesen wird ein "Jad" gebraucht, ein Stäbchen mit am Ende eine kleine Hand.

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Rituelles Bad

In der Ecke der Synagoge finden wir das rituelle Bad (Mikwe). Früher stand es in einem abgeschlossenen Raum. Das Untertauchen ins Wasser galt als eine symbolische Reinigung. Frauen mußten jeden Monat baden, Männer benutzten das Bad nach eigenem Gutdünken.

Heute darf das Bad nicht mehr gebraucht werden, weil die dafür geltenden Vorschriften nicht mehr befolgt werden können.

Zur Erinnerung...
aal-broch4.gif (1086 bytes) Dem Eingang gegenüber ist - wie in jeder Synagoge - ein Teil der Wand unverputzt geblieben zur Erinnerung an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahre 70. Dies hat symbolische Bedeutung: jetzt, wo der Tempel verwüstet ist, darf keine Synagoge ganz vollendet sein.
Frauengalerie

In orthodox-jüdischen Gemeinden müssen die Frauen während der Feiern von den Männern getrennt sitzen, üblicherweise auf einer Galerie. Damit wird an einer sehr alten orientalischen Tradition festgehalten. So konnten die Männer sich ganz und gar auf die Liturgie konzentrieren.

Die Mezuza

Am rechten Türpfosten eines jeden jüdischen Hauses ist eine "Mezuza" angebracht: ein kleines Gefäß mit darin auf Pergament geschrieben einige Worte aus dem Buch Deuteronomium. Eine Mezuza dient zur Heiligung des Hauses.

Das Tor des Ewigen ...

Schauen Sie beim Verlassen der Synagoge noch einmal zurück. Über dem Eingang steht ein hebräischer Text. Ins Deutsche übersetzt heißt es da: "Dies ist das Tor des Ewigen; die Gerechten werden dahin eingehen." (Psalm 118: 20)

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Text: Stichting "Vrienden van de Aaltense synagoge" (Stiftung "Freunde der Aaltener Synagoge")

 

 

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Synagogenlandschaften
08-05-2005 box1@mizrach.org